In Wiesbaden angekommen?!

 

Von Riccardo Vogel, Campus Klarenthal Wiesbaden, Klasse 7

 

Wiesbaden. Dunkle Haare, lässige Jogginghose, so sitzt er mit seinem Bruder auf der Mauer und zieht an seiner Zigarette. Man hört sie Arabisch mit den vor ihnen stehenden Freunden sprechen. Es ist dunkel und windig draußen. Der Wind pfeift durch die engen Gassen der Wiesbadener Innenstadt. Immer mehr und mehr Freunde gesellen sich zu ihnen.

Mit 15 flüchtete Mohammad mit einem Freund und vielen anderen Flüchtlingen von Syrien nach Deutschland. Der Lockenkopf Mohammad Amin Sabei antwortete auf die Frage, wie er hier her gekommen sei: „Ich und ein guter Freund sind mit mehreren  Leuten in einem LKW über die Grenze gebracht worden, es war sehr stickig und eng in dem LKW. Wir haben kaum Luft bekommen“. Mittlerweile lebt er bei einer Familie in Wiesbaden, die ihn aufgenommen hat. Sein Bruder Ibrahim kam 2 Jahre später mit Abklärung des Jugendamtes legal nach Deutschland. Er lebt jetzt im Blauen Haus in Wiesbaden, da er erst 16 ist. Im Blauen Haus leben Jugendliche, die keine Eltern haben, viele 15- und 16-jährige.

Mit 18 Jahren zieht er zu seinem Bruder Mohammad, so zumindest die Pläne. „Meine Mutter lebt noch in Syrien im Stadtteil Latakia, da ist kaum Krieg“, berichtet mir Mohammad Amin Sabei. Er möchte aber nicht wieder zurück nach Syrien.

Die Stadt Wiesbaden nimmt zahlreiche Flüchtlinge auf.  Momentan leben in Wiesbaden um die 10.000 registrierte Flüchtlinge, Mohammad und Ibrahim sind zwei von ihnen. Der 19 Jährige Mohammad plant nach dem Hauptschul- auch den Realschulabschluss zu machen.